Historische Ölmühle Dörzbach

Die Ölmühle in Dörzbach an der Jagst ist eine der wenigen Mühlen dieses Typs in Baden-Württemberg, die an Ort und Stelle erhalten ist. Zum ersten Mal wird sie 1709 schriftlich erwähnt. Das vorhandene Gebäude wurde im Jahr 1798 als Loh-, Walk-, ÖI- und Reibmühle, anstelle eines zerstörten Vorgängerbaues, errichtet. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie 1864 im Zuge einer Erweiterung und Aufstockung.
Die Ölmühle war früher ein Nebenwerk der bereits im 15. Jahrhundert bestehenden Jagstmühle, der Mahlmühle, aus deren Kanal sie auch heute noch ihr Wasser bezieht.

1819 ging sie zur Hälfte und 1854 dann ganz in den Besitz der Familie Stolz über, die an der Klepsauer Straße eine Gerberei betrieb.
Von der ursprünglichen Mühleneinrichtung blieben die gesamten Geräte zur Ölgewinnung erhalten, auf denen nach ihrer Restaurierung heute wieder, wie zur Erbauungszeit, Öl "geschlagen" wird.



Karl Stolz erklärt den Vorgang des Ölschlagens

geschichte

1412 Nennung der Mittelmühle
1441 Nennung von 3 Mühlen in Dörzbach
1589 Nennung des Jagstwehres
1618 Erbauung der ersten Ölmühle
1623 Zerstörung durch Hochwasser
1648 Ende des dreißigjährigen Krieges
1655 Wiederaufbau bis 1670
1709 Nennung als Walk-, Loh-, Schleifmühle
1794 Nebenwerk abgängig
1798 Wiederaufbau als Loh-, Walk-, ÖI-
und Reibmühle
1819 Familie Stolz erwirbt halben Anteil
1824 bauliche Änderung
1854 im Alleinbesitz der Familie Stolz
1864 Erweiterung, Aufstockung
1907 Hanfreibe wird stillgelegt
1909 Einbau einer Hochgangsäge
1923 Verkauf der Lohmühleneinrichtung
1927 heutiges Wasserrad
1982 Gründung des Mühlenvereins
1983 Beginn der Instandsetzung
1989 Fertigstellung
1991 Verleihung des Peter-Haag-Preises